… und meine große Zollstock Sammelleidenschaft
Bernd Rogaischus
Ich bin 1955 in Köthen geboren. Ich bin verheiratet, habe 2 erwachsene Kinder und 3 Enkel.
Nach der Schulzeit, dem Abitur und meinem Studium an der Technischen Hochschule „Otto von Guericke“ in Magdeburg, arbeitete ich viele Jahre bei den Förderanlagen- und Kranbau sowie bis heute bei Abel-Beton Köthen.
Ich habe heute ca. 4.500 Zollstöcke in unterschiedlichsten Längen in meiner Sammlung. Historische, neue, internationale, informative, eigene Entwürfe und natürlich ganz besondere Lieblingsstücke.
Ebenso historische Kataloge, Zeitschriften, Fachliteratur und
Patentschriften rund um den Gliedermaßstab.
Ich bin und war Veranstalter von Zollstock-Börsen und Halter mehrerer Rekorde.
Die längste Zollstock-Kette aus dem Jahr 1998 reichte von Pfiemsdorf bis nach Köthen. Im Guinness Buch der Rekorde ist sie mit 3.932 verewigt.
Auch der größte Zollstock schaffte es ins „Buch der Weltrekorde“. Mit 66 Metern Länge konnten wir 1999 zum Rosenmontag den „Gelben Riesen“ der Öffentlichkeit präsentieren.
Bildergalerie: Sammlung mit etwa 4.500 Zollstöcke (Gliedermaßstäbe)
Wie alles begann. Oder: Wie wird man eigentlich „Zollstock-Verrückt“?
Es war im Sommer 1994. Unsere Firma Hans Abel KG nahm als Hersteller von Betonfertigteilerzeugnissen für den Tiefbau / Hausanschlussschächte
an einer Baumesse anlässlich der Einweihung des damaligen Europadorfes in Meinsdorf bei Dessau-Roßlau teil.
Als damaliger Verkaufsleiter war ich mit meinen Kollegen mit der Messestandbetreuung beauftragt und hatte, wie es üblich war, natürlich auch Prospektmaterial sowie diverse Werbemittel für die interessierten Besucher dabei.
Neben Kugelschreibern, Feuerzeuge und Basecaps hatten wir auch Gliedermaßstäbe, im Volksmund immer noch Zollstock genannt, dabei.
Bei dieser 2-wöchigen Messe stellte sich heraus, dass auch viele andere Aussteller der Messe den „Zollstock“ als Werbeträger ihres Produktes bzw. ihrer Firma nutzten.
Um es kurz zu machen: Am Ende der Messe hatte ich 12 verschiedene Zollstöcke und meine Sammelleidenschaft war geweckt.
Der Austausch und das Kennenlernen anderer Zollstock-Freunde
Meine berufliche Tätigkeit in der Baubranche brachte es mit sich, dass ich im Tagesgeschäft im Austausch unter Fachkollegen, Lieferanten, Kunden und auch Freunden schnell zu unterschiedlichsten Zollstöcken bezüglich Grundfarbe und Aufdruck der Seitenflächen kam.
Im regen Austausch unter den Sammlern und „Jägern“ stellte sich bald heraus, dass sich bei jedem Maßstab-Fan mittlerweile ein immer größerer Bestand an doppelten Exemplaren aufbaute, welcher als „Naturalwährung“ geeignet war, um im Tausch an neue Maßstäbe zu kommen.
Im Tagesgeschäft mit einzelnen Sammlern mühselig und unproduktiv.
Die Idee einer Tauschbörse wurde geboren
Schließlich fand unter meiner Organisation die erste Zollstocktauschbörse bei meinem Fußball-Kumpel Ludger Rölecke am 08. September 1996 in der Gaststätte in Pfriemsdorf bei Köthen statt. Der große Erfolg an diesem Sonntag Vormittag und die Teilnahme von fast 50 Sammlern aus der Region machte Lust auf mehr.
In den Medien erlangten wir erste Aufmerksamkeit. Neben der Gaststube gab es in Pfriemsdorf auch einen Saal, welcher eine größere Tauschveranstaltung durchaus ermöglichte.
Wir zögerten nicht lange. Am 19. Januar 1997, also nur 4 Monate später, wurde die erste bundesweite Zollstock- und Kulitauschbörse ausgerufen und mit über 300 Gästen auch sehr erfolgreich durchgeführt.
Die Erfolgsstory der Bundesbörsen nahm ihren Lauf und Pfriemsdorf mit seinen 33 Einwohnern erlangte bundesweite Berühmtheit als Mekka der Zollstockfreunde.
Schon die 2. Bundesbörse fand im April 1997 in der nunmehr umbenannten Gaststätte Rölecke in Gaststätte „Zum Zollstock“ statt.
Der Freundeskreis „Zoll 97 Anhalt“ wurde gegründet, welcher noch mit Zollstockrekorden und anderen Aktivitäten große Aufmerksamkeit erlangen sollte.
Dazu aber chronologisch im Anschluss mehr.